Mosambik

Maputo - Tofo - Barra - Vilanculos - Tofo
Von Maputo nach Tofo
Einen warmen Start hatten wir in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks. Wir kamen umsäumt von Wellblechhütten in der "Ancha Oasis" unter. Eine mosambikanische Mama namens Ancha und ihr Mann Ben aus Amsterdam nahmen uns in ihrem wunderschönen Heim herzlich in Empfang. Anschließend ging es auf einen abenteurlichen Roadtrip in einem sogenannten "Chappa", einer Art Mini-Van, der in Mosambik DAS öffentliche Verkehrsmittel ist, Richtung Nordosten. Kleiner Side-Joke: Durch den TÜV wäre dieses Gefährt in Deutschland wohl nicht mehr gekommen. Das rege on- und off-hopping der Passagiere (und einem lebenden Huhn), das Austauschen jeglicher Handelswaren und der ... sagen wir interessante Fahrstil dehnte die ca. 500 Km lange Fahrt auf satte 11 Stunden aus.
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Provinz Inhabame - Tofo und Barra Beach
In Tofo angekommen ging es bereits am zweiten Tag mit dem Tofo Scuba Divecenter unter Wasser. Mosambik ist in Taucherkreisen für seine hervorragende Unterwasserwelt bekannt. Buckelwale, Delfine, Schildkröten, Haie, Mantarochen und vor allem Walhaie werden ganzjährlich gesichtet. Daher ging es für Flo an eines der zahlreichen Riffe und für Denise erst einmal in den Pool zum Üben.

Flo war es leider nicht vergönnt, endlich einen Walhai zu sehen - dafür aber einen aus dem Wasser springenen Buckelwal. Wow! Die letzten beiden Tauchgänge konnten wir bereits zusammen erleben. Läuft!
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Mit dem Open Water Diver Tauchschein für Denise, neuen Taucherfahrungen und tollen Bekanntschaften in der Tasche, ging es für ein paar Tage weiter nach Norden an den ca. 25 Km entfernten Barra Beach, um uns ein wenig Entspannung, Zeit und Zweisamkeit zu gönnen. Klingt komisch, war aber nach den Strapazen vor Beginn unserer Reise tatsächlich nötig! Bis dahin war es jedoch ein sandiger Weg und wir kamen ordentlich ins schwitzen: Barra ist ein kleines, verschlafenes Nest, dass vor allem Aussteigern und Expats als neue (oder zweite) Heimat dient. Nach einer entspannten Fahrt auf der Ladefläche eines Pick-Ups wateten wir mit unseren Backpacks auf dem Rücken und vor der Brust auf der Suche nach unserer Unterkunft für rund 45 Minunten erfolglos den Strand entlang.

Mit roten Köpfen und angespannten Nerven rasteten wir am ... nennen wir es "Straßenrand". Glückspilze die wir sind kam das nette Pärchen Courtney und Beau mit einem 4x4 über den Hügel gerollt und bot uns an, uns bei der Suche zu helfen... Endlich angekommen, Home sweet Home!
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Wir waren sofort in unsere kleine Strandhütte mit Meerblick verliebt. Kulinarisch versorgten wir uns selbst, ließen auf der Veranda die Seele baumeln, spazierten den Strand auf und ab und gingen unseren Hobbies wie Yoga, fotografieren oder malen nach. Kurzum: Wir haben es uns einfach gut gehen lassen!

Ein weiteres, besonderes Highlight an diesem Ort war der grandiose Nachthimmel. Von light-polution keine Spur! Nach Einbruch der Dunkelheit (in Mosambik ist es übrigens ab 18 Uhr schon stockfinster) bewunderten wir die unzählbaren Himmelskörper, inklusive der aktuell in der südlichen Hemisphäre deutlich sichtbaren Milchstraße. Wahnsinn ...
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Provinz Inhambane - Vilanculos
Nach schönen Tagen in Tofo und Barra reisten wir über Maxixe noch weiter nach Norden, in das ca. 230 Km entfernte Städtchen Vilanculos. Auch wieder ein Ganztagestrip mit Chappa, Fähre und dem doch etwas komfortableren CityLink Bus.
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Pünktlich zum Sonnenuntergang checkten wir in unser tolles Hostel direkt am Baobob Beach ein. Wir hatten auch hier Glück: Um Geld zu sparen buchten wir uns urspünglich für ein paar Nächte in ein Dormroom ein. Doch wegen Umbauarbeiten erhielten wir ein Upgrade in unseren eigenen, kleinen Bungalow. :)

Nachdem wir einen ausgiebigen Spaziergang an der lang gezogenen Küste, über das Stadtzentrum und die einheimischen Märkte machten, steuerten wir den nahegelegenen Odyssea Diveshop an. Denn: Vilanculos ist vor allem für das wunderschöne Bazaruto Archipel, mit seinen vorgelagerten Sandinseln und naturgeschützten Riffen bekannt.
Let´s go Diving again! - Bazaruto Archipel
Mit den Odyssea Divers ging es am zweiten Tag morgens per Boot in Richtung Two Mile Reef. Schon auf der rund 45-minütigen Hinfahrt hielten wir Ausschau nach Dugongs, Delfinen und anderen Meeresbewohnern. Mit Erfolg!
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Angekommen auf der paradiesischen Insel "Ilhao de Bazaruto" erhielten wir das Briefing für unseren ersten Tauchgang. Es ging zurück aufs Boot und 15 Minuten später hieß es schon "lets make bubbles"!

Im Vergleich zu Tofo waren die Tauchbedingungen hier deutlich besser. Wir kamen in den Geschmack eines gesunden, bunten und lebendigen Korallenriffs. Uns begrüßten zahlreiche Fischschwärme, verschiedenste Arten von Rochen, Moränen und Schildkröten.

In dieser Faszination fühlte sich der rund einstündige Tauchgang wie ein Wimpernschlag an. Die Pause vor Tauchgang 2 verbrachten wir wieder auf der Ilhao de Bazaruto und stiegen über die Sanddünen auf den höchsten Punkt der Insel. Der Ausblick war sagenhaft!
Gestärkt hieß es wieder: Sicherheitscheck und abtauchen! Mit einer Rückwärtsrolle vom Boot ging es in die Tiefe. Auch der zweite Tauchgang war einfach nur zum Genießen, nur dass uns dieses Mal auch noch ein paar kleine Riffhaie über den Weg schwammen. Vermutlich hieß unser Tauchguide nicht umsonst "Blessings" - Wir schwebten über die farbenfrohen Korallengärten und fühlten uns schlichtweg "blessed".
Vilanculos - Making new Friends
Doch nicht nur wegen des Tauchens wird uns Vilanculos in bester Erinnerung bleiben. Das Flair an diesem Ort hat etwas Besonderes. Ähnlich wie in Tofo und Barra sind die Leute auch hier unglaublich freundlich, hilfsbereit und interessiert. Wir fühlten uns einfach willkommen.

Anders als im etwas ruhigeren Tofo war am Boabab Beach immer was los. Ein reges Treiben mit Fischern, Frauen mit bunten Röcken, die auf ihrem Kopf Körbe und Schüsseln mit Lebensmitteln und Waren balancierten, Verkäufer, die Insel-Touren anboten und zahlreichen Kids, die lebhaft tobten.
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Besagte Kids benötigten keine großen Überzeugungskünste, um das Kind in Flo und unserem spanischen Kumpel Jon zu wecken. Mit einem Ball, der mehr einem Ei glich, wurde auf dem Spielfeld im Sand gerannt, hingefallen, aufgestanden und bei einem Tor gejubelt, als spielten sie in einer ausverkauften Arena. Für einen Moment wieder Kind sein. Herrlich.
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Wir hatten eine fantastische Zeit und tolle Gespräche mit Travelern, Einheimischen und Zugezogenen, wie unserem neuen Freund Stef aus Südafrika. Stef hat uns direkt noch ein paar tolle Tipps und Tricks für unsere nächsten Destinationen in Südafrika mitgegeben. We are already excited!

Flo´s Fußball buddies!
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Unsere Zeit in Mosambik neigte sich langsam dem Ende entgegen. Bevor es für uns in Richtung Südafrika geht, wollten wir aber nochmal für ein paar Tage zurück nach Tofo.

Den Bus um 5:00 Uhr konnten wir getrost verschlafen... denn wir hatten schon wieder Glück: An unserem letzten Abend in Vilanculos trafen wir zufällig auf Beau, der uns mit seiner Frau schon in Barra bei der Suche nach unserer Strandhütte geholfen hatte. So wild! Beau, die Hilfsbereitschaft in Person, bot uns direkt an, uns am nächsten Tag mit zurück nach Tofo zu nehmen.  Zu allem Überfluss lud uns Beau auch noch zu sich und seiner Familie nach Barra ein. Der Einladung sind wir später dankend gefolgt. Thanks much Courtney and Beau!

Doch warum eigentlich zurück nach Tofo?
Ocean´s Big Five
Für Flo sollte das absolute Highlight noch kommen. Nachdem die bisherigen Versuche, einen Walhai zu sehen in Honduras, Kenya, Hawaii und in Tofo vor zwei Wochen noch gescheitert waren, sollte es dieses Mal im Rahmen einer gut zweistündigen "Ocean-Safari" endlich klappen. Trotz einem (oder zwei) Bier zu viel am Vorabend, ging es frühs per Boot mit 4 weiteren Motivierten aufs wellige Wasser. Und dann passierte es: Rund 20 Minuten nach dem Ablegen erspähte unser Skipper etwas im Wasser ... es war tatsächlich ein Walhai! Maske, Schnorchel und Flossen waren schneller angelegt als man schauen konnte und ab ging es!

Der 5-6 Meter lange Hai schwamm direkt auf Flo zu. Was für ein Moment... Für knapp 5 Minuten beobachteten wir das anmutige Tier, den größten Fisch unserer Weltmeere, der bis zu 18 Meter lang werden kann, ehe einer der anderen Passagiere entgegen des Briefings zu nah herantauchte und der Hai erwartungsgemäß abdrehte und verschwand. Es war eine kurze, aber dennoch schöne Begegnung. Wir schipperten weiter. Und ein wenig später zeigte sich wieder etwas an der Wasseroberfläche - noch ein Walhai! Yes! Fertig machen und rein ins Wasser. Uns bot sich der Anblick eines noch größeren Tieres. Wir schätzten den Hai im Nachgang auf mindestens 10 Meter ein. Völlig fasziniert durften wir gute 15 Minuten Seite an Seite mit dem für Menschen völlig harmlosen, sanft und gemächlich dahin schwebenenden Riesen schwimmen und ihn bestaunen, ehe er sich verabschiedete und geschmeidig in die Tiefe hinunterglitt. Mit einem Wort: Atemberaubend.

Weil das Ganze offenbar noch nicht genug war, versüßten uns auf der Rückfahrt auch noch ein Buckelwal und eine Gruppe Delfine inklusive kleinen, süßen Jungtieren unseren Trip. Es war einfach herrlich!

Buckelwal, Walhai, Mantarochen, Delfin und Schildkröte - oder auch "The Oceans Big Five" (zumindest hier in Mosambik). Bis auf den Manta durften wir vier von diesen wunderschönen Meeresbewohnern live erleben. Und bald geht es auf die Suche nach Afrikas Big Five on land - South Africa, we are coming!
Die übrigen Tage in Tofo waren geprägt vom Entdecken neuer Orte, für die wir bei unserem ersten Besuch keine Zeit hatten. Zudem trafen wir hier und da einige bekannte Gesichter wieder. Es fühlte sich wie nach Hause kommen an. Wir füllten unsere Zeit mit langen Strandspaziergängen und dem Beobachten von etlichen Buckelwalen, die ab Ende Juni in der Küstengegend zwischen Tofo und Barra zum Gebähren eintreffen.

Wir schlossen wieder neue Freundschaften. Vor allem mit den Honeymoonern Gabrielle und Ben aus Paris verbrachten wir coole Abende mit gemeinsamen Abendessen, Drinks und Live-Musik sowie dem Austauschen von Reiseerfahrungen und -empfehlungen. Salut amis!

Muito obrigado Moçambique e até breve!
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